Kathmandu & Pokhara
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Annapurna Circuits stand wieder eine Busfahrt mit dem Local Bus von Tatopani nach Pokhara an, um mich dort mit Team Ute zu treffen.
Meine bisherigen Erfahrungen würde ich als „unglücklich“ bezeichnen und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht.
Zwei Stunden wurde am Bus gehämmert und geschraubt, bis die Fahrt losgehen konnte. Wie gut das man ja mittlerweile in Geduld geübt war.
Nach 8 Stunden Fahrt erreichten wir dann endlich Pokhara.
Pokhara ist die zweitgrößte Stadt Nepals und ist Ausgangspunkt für viele Trekking Touren rund um den Annapurna.
Es besteht die Möglichkeit in der Umgebung Kayak zu fahren, Paragliding und viele andere Dinge zu unternehmen.
Da ich ja seit Neuseeland auf dem Geschmack gekommen bin, lieh ich mir ein Kayak aus und erkundete den Phewa See, an dem Pokhara liegt.
Mitten auf dem zweitgrößten See Nepals liegt der Tal Barahi Temple, an dem am frühen morgen viele Gläubige per Boot anlegen. Um die Zeremonie nicht zu stören nahm ich davon Abstand, anzulanden.
Eigentlich wollte ich auch noch eine Runde Paragliden aber wie man sieht, das Wetter war jetzt nicht so berauschend.
Es gibt sicherlich noch genug Gemütlichkeiten, das irgendwo mal bei strahlend blauen Himmel nachzuholen.
Nachdem Team Ute eingetroffen war wurden wir alle abends zu einem leckeren Dal Bat bei ihrem Guide eingeladen, bevor wir am nächsten Tag dann Richtung Kathmandu aufbrechen wollten.
Nach dem ich nun drei mal Local Bus gefahren bin wurde es mal Zeit für eine etwas bessere Variante, meine Knie würden es mir danken. Die Luxusbus Variante mit Frühstück im Bus und Mittagsbuffet.
Mit unter begegnet man auf der Straße doch sehr merkwürdige Transportmöglichkeiten.
Da werden einfach mal die Ziegen auf dem Dach des Buses angeleihnt.
Die Busfahrt dauerte mal wieder etwas länger, was aber im Luxusbus doch recht gut auszuhalten war. Abends erreichten wir dann Kathmandu.
Wir quartierten uns wieder im Avalon House ein und nahmen unser Gepäck, welches wir dort gelagert hatten, in Empfang.
Ich wollte gleich für eine Woche in Kathmandu bleiben um Bilder zu sichten, den Blog zu aktualisieren, mir Kathmandu etwas näher anzuschauen und eine ungefähre Roadmap für die nächsten 6 Monaten zu erstellen, wo es hingehen sollte und welche Treks ich alle gerne absolvieren wollte.
Also viel zu tun. Da muss man sich natürlich vorher stärken mit gesundem nepalesischem Essen.
Im Gegensatz zu Pokhara hat die Hauptstadt Nepals, Kathmandu, jede Menge baulichen Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Im Nordosten von Kathmandu liegt der große Stupa von Bodnath.
Neben dem Monkey Tempel, dem Swayambhunath, ist die Stupa das wichtigste Heiligtum des Buddhismus in Nepal und auch eines der größten weltweit.
Nächster Tempel auf der Liste war der Pashupatinath Temple, eine der wichtigsten Tempelanlagen des Hinduismus in Nepal.
Bekannt ist er vor allem wegen der Leichenverbrennung am Bagmati.
Die Zeremonie dauerte mehrere Stunden. Die Leiche wurde als erstes zu der Verbrennungsstätte getragen, in Tüchern gehüllt und mit Blumen geschmückt. Nach dem die Leiche vorbereitet war, wurde sie von der Familie zum Scheiterhaufen getragen und vor der Verbrennung bespritzen Freunde und Verwandte die Leiche mit heiligem Wasser und nahmen so Abschied. In der Verbrennung, welche ich beobachtete, zündete ein Priester den Scheiterhaufen an. Diese Aufgabe übernimmt meistens aber wohl der älteste Sohn. Immer wieder wurde der Scheiterhaufen so hergerichtet, das die Leiche auch richtig zu Asche verbrennt. Freunde und Verwandte saßen die ganze Zeit in der Nähe des Scheiterhaufens. Bis die Leiche zu Asche verbrannt ist dauert es vier bis fünf Stunden, danach wird die Asche und Überreste in den Fluss geschoben.
Auf dem Rückweg schaute ich noch kurz am Durbar Square vorbei. Leider hat das Erdbeben von 2015 viele der Tempel rund um den Platz zerstört bzw. schwer beschädigt und es wird fleißig daran gearbeitet, den Durbar Square in alter Pracht erscheinen zu lassen.
Ein Besuch des sogenannten Monkey Temple, dem Swayambhunath Temple, darf natürlich nicht fehlen.
Vom Temple aus hat man eine wunderschöne Sicht auf Kathmandu, wenn das Wetter mitspielt.
Dafür muss man halt nur ein paar Treppen steigen. Genauer gesagt sind es 365 Stufen, die man erklimmen muss.
Ausländer müssen leider 200 NPR zahlen um den Tempel zu betreten.
Die Tempelanlage umgibt eine Mauer, in der unzählig viele Gebetsmühlen verschiedenster Größe eingelassen sind.
Kathmandu lädt außerdem zu exzessiven Sightseeing und Shopping ein.
Rund um Thamel, dem Touristenzentrum, haben sich tausende kleine Geschäfte angesiedelt. Besonders viele Geschäfte mit Outdoor Equipment waren hier auf Kundschaft.
Außerhalb von Thamel ist es da schon ein wenig ruhiger.
Wie hat man zu mir gesagt, Nepal wäre das lustigste Land dieser Erde.
Ich weiß zwar nicht ob es das lustigste Land ist, aber ein Land mit einer wunderschönen Natur und unglaublich freundlichen, offenen Menschen.
So viel Lachen und Freunde, die einem entgegen gebracht wird von Menschen, die in einem Land leben, das zu den ärmsten der Welt gehört und die materiell oft so arm sind.
Vielleicht braucht es materiell doch nicht so viel, um glücklich zu sein.
Ich zumindest hab ich mich in Nepal sehr wohl gefühlt, aber von Dal Bhat brauche ich jetzt erst mal eine Auszeit.