Die Besteigung des Vulkan Paricutin
Als erste kleine Wanderung in Mexiko hatte ich mir vorgenommen, den Vulkan Paricutin zu besteigen. Der Vulkan entstand erst im Jahre 1943 und stelle seine aktive Tätigkeit schon 9 Jahre später, 1952, ein. Sehr schön dargestellt auf einen Mosaik in Angahuan.
Um dort hinzukommen musste ich von Mexiko City nach Uruapan und von dort weiter nach Angahuan.
Mit dem Bus ging es zuerst nach Uruapan, wo ich eine Nacht verbrachte und meine Reise erst am nächsten Morgen fortsetze.
Es gibt ein kleines Busunternehmen (Rumbos Tarascos), etwas versteckt im Busbahnhof Uruapan, welches die Buse in die Region Angahuan organisiert.
Der Busfaher schmieß mich an der Fernstraße raus und meinte, ich wäre am Ziel. Na wenn er meint. Zu Fuß machte ich mich also auf zu meiner Übernachtungsmöglichkeit.
Angahuan ist ein 5000 Seelen Dorf und liegt den Vulkan am nächsten. Wenn man, so wie ich, gerne am frühen Morgen startet ist es die perfekte Ausgangslage für einen Trip zum Vulkan.
Meine Übernachtungsmöglichkeit war der örtliche Campingplatz, der Centro Turistico de Angahuan. Dort kann man nicht nur campen sondern auch Hütten mieten, für die, die dem campen nicht so zugeneigt sind.
Da ich meine Campingausrüstung durchchecken wollte, ob noch alle Teile ihren Dienst tun, entschied ich mich fürs campen.
Es ist glaube ich auch die einzige Möglichkeit in Angahuan zu übernachten. Zumindest habe ich keine weiteren Hotels gesehen.
Und der Campingplatz machte einen sehr guten Eindruck. Strom, fließend Wasser, ein Restaurant, Spielplatz, alles was man von einem guten Campingplatz erwartet.
So schlug ich dort mein Zelt auf.
Gleich vor den Toren des Campingplatzes bieten viele Guides mit Pferden ihre Dienste an, um einen zum Vulkan und zu berühmten Kirche von San Juan Parangaricutiro zu bringen.
Nach einer kurzen und erfolgreichen Preisverhandlung buchte ich für den nächsten Tag einen Guide mit Pferd und ein Pferd für mich.
Man kann natürlich auch per Fuß und ohne Guide sich auf den Weg zum Vulkan machen. Es gibt 2 Wege, einen 14km und einen 24 km langen Weg, die dafür in Frage kommen. Zu Pferd nimmt man meist den längeren der beiden Wege.
Nachdem das nun erledigt, das Zelt aufgebaut war blieb noch etwas Zeit um mir Angahuan näher anzuschauen. So wie ich beäugt wurde könnte man meinen, ein Alien sei im Dorf gelandet. Es verirren sich nicht so viele ausländische Touristen hier her. Meistens sind es mexikanische Touristen, die den Ort und die Ruinen von San Juan Parangaricutiro zu besuchen. Trotzdem kann man in dem kleinen Dörfchen das eine oder andere sehenswerte entdecken.
Am nächsten Morgen stand die Besteigung des Vulkan Paricutin auf dem Programm.
Bei Morgendämmerung holte mich mein Guide ab und wir machten uns auf den Weg zum Vulkan.
Je näher wir den Vulkan kamen und dementsprechend an Höhe gewannen, um so nebeliger wurde es. Wie gut das die Pferde den Weg kannten, ich hätte da so meine Schwierigkeiten gehabt.
Bis irgendwann der Vulkan im Nebel auftauchte.
Wir machten die Pferde am nächsten Baum fest und gingen zu Fuß weiter, um den beschwerlichen Aufstieg zum Vulkan zu wagen.
Mit der Zeit lichtete sich der Nebel und gab einen wunderschönen Ausblick auf die Umgebung frei.
Immer weiter ging es für uns über Lavagestein, bis zum Gipfel. Der „Weg“ war dabei mit Pfeilen und aufmunternden Gesichtern markiert.
Aber unsere Anstrengungen wurden belohnt mit einer wunderschönen Sicht auf den Vulkan Paricutin. Für meinen Guide war das ganze bestimmt nicht ganz so aufregend, er hatte das schon tausend mal gesehen.
Wir umrundeten den Vulkan.
Dabei konnte man an alle Ecken sehen und riechen, wie Gas aus dem Erdinneren nach Außen drang. Überall war heißes Gestein zu finden.
Nach dem wir den Vulkan umrundeten machten wir uns so langsam auf den Rückweg zu unseren Pferden.
Der Weg führte aber nicht den selben beschwerlichen Weg zurück, den wir gekommen waren. Es sollte steil bergab gehen. Keine Ahnung wie mein Guide das so schnell hinbekommen hat, ich brauchte etwas länger für den Abstieg, man ist ja nicht mehr der Jüngste.
Und ich ließ mir auch noch etwas Zeit und bestaunte die Umgebung. Soviel Zeit muss sein.
Man konnte jetzt auch die kleinen Häuschen am Fuße des Vulkan sehen, in dem eine alte Frau wohnt und dort Erfrischungen und Andenken verkauft an die Besucher des Vulkan.
Mein Guide sollte dort schon auf mich warten.
Nach einer kleine Stärkung ging es zurück zu unseren Pferden.
Wir brachen auf zu unserem nächsten Ziel, der Kirche von San Juan Parangaricutiro.
Noch ein kurzer Blick zurück zum Vulkan, das lohnt sich immer.
Die Kirche von San Juan Parangaricutiro wurde während der aktiven Zeit des Vulkans, der nur 5km entfernt war, durch die Lava fast vollständigen begraben.
Nur Teile ragen noch aus der Lava empor und bieten einen sehr interessanten Anblick.
Nach ungefähr einer Stunde erreichten wir dann auch unser Ziel.
Am ehemaligen Altar der Kirche werden noch heute von den Gläubigen Blumen und Kränze niedergelegt.
Damit machten wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz, wo unser Abenteuer begann.
Im Dorf war noch großer Flohmarkt angesagt, so das ich auch gleich noch nach einen mexikanischen Schnäppchen Ausschau halten konnte.
Früh am nächsten morgen verließ ich Angahuan um mich in mein nächstes Abenteuer zu stürzen.