Peru

Auf dem Salkantay Trek unterwegs nach Machu Picchu

Der Inka Pfad ist der offizielle Wanderweg, wenn man Machu Picchu besuchen möchte.
Leider ist er seit dem Jahre 2001 nur noch mit Guide begehbar und auch, wenn man mich fragt, unverschämt teuer. 600 Dollar für vier Tage. Nein Danke.
Aus diesem Grund hat sich im Laufe der Jahre eine Alternative etabliert, der Salkantay Trek, eine 5 Tage lange Wanderung nach Machu Picchu.
Der ist, wenn man den Menschen glauben mag, landschaftlich sogar noch schöner als der Inka Pfad.

Von vielen Agenturen in Cusco wird er mittlerweile auch als geführte Tour angeboten für ein Bruchteil des Preises des Inka Pfades.
Da mir aber das Wandern mit Guide zu wieder ist entschloss ich mich, das Ganze nicht im Rahmen einer geführten Tour zu machen, sondern mich alleine auf den Weg zu begeben.
Zu mir gestellte sich noch eine Dame aus Deutschland, Alex. Vor 10 Monaten startete ich in Neuseeland meine kleine Auszeit und traf beim Wandern auf zwei Damen.
Alex und Ute. Mit Ute bin ich in Nepal gewandert, jetzt gestellte sich Alex zu mir.
Gleiches Recht für alle, jeder darf mal mit mir wandern. Soll sich keiner zurückgesetzt fühlen.
So nahm ich also Alex in Cusco in Empfang und wir verbrachten zwecks Akklimatisierung und Reisevorbereitungen zwei Tage in Cusco.

Offizieller Startpunkt des Salkantay Trek ist Mollepata. Von dort führt die erste Etappe nach Soraypampa. Dieser Teilabschnitt des Treks gilt aber auch als der langweiligste und ohne Höhepunkt und wird daher von den meisten übersprungen.
Außerdem hatten wir andere Pläne für Tag 1, so dass es für uns gleich nach Soraypampa fahren wollten.
Wir loteten schon mal die Möglichkeiten aus, wie man am besten nach Soraypampa kommt. An einer ganz bestimmten Kreuzung in Cusco (Av. Apurimac/Acropata) sollten Collectivos nach Soraypampa gehen. Dort trafen wir auf ein französisches Pärchen Damian und Cindy, das die gleichen Idee hatte wie wir.
Kurz entschlossen taten wir uns zusammen, fragten nach und fanden einen Collectivo, der für 40 Soles direkt nach Soraypampa fuhr.
Wir verabredeten uns für den nächsten Tag, früh morgens um 4 um gemeinsam aufzubrechen.

Tag 1

Der Tag startete früh, schließlich wollten wir um 4 schon an der Kreuzung sein um uns auf den Weg zum Salkantay Trek zu machen.
Alex als begeisterten Frühaufsteher zu bezeichnen wäre übertrieben aber wir schafften es, typisch deutsch, kurz vor 4 Uhr am vereinbarten Treffpunkt zu sein und Damain und Cindy gestellten sich bald zu uns.
Zwei weitere Wandersleute gestellten sich noch zu uns, Patrick aus Deutschland und Edo aus Kroatien. Gemeinsam würden wir die nächsten Tage verbringen.
Bis das Collectivo dann endlich voll war dauerte es noch ein wenig und gegen 5 Uhr ging es dann endlich los.
Die Fahrt dauerte 2-3 Stunden bis wir dann in Soraypampa eintraffen.

Zuerst suchten wir uns einen kleinen Campingplatz, um dort unsere Rucksäcke zu lassen und uns auf den geplanten Tagesausflug zu begeben.

So machten wir uns auf den Weg zum Humantay Lake, der auf 4200 Meter liegt.

Eine gute Gelegenheit die anderen unserer kleinen Gruppe näher kennen zulernen und ein gutes Training für den Tag 2, denn es ging nur bergauf.

Zeit für eines der wenigen Bilder, auf denen ich mal zu sehen bin.

Wir hielten uns recht lange am See auf. Kein Wunder bei der wunderschönen Aussicht.

Zurück auf unseren Campingplatz war es inzwischen recht voll geworden. Viele geführten Touren wollten sich auch am nächsten Tag auf den Weg machen.
Anders als wir, die ihre Rucksäcke selber tragen wollten, griffen die geführten Touren auf die Pferde zurück.

Tag 2

Nach einer sternenklaren Nacht und sollte es dann also richtig losgehen und gleich mit der härtesten Etappe auf dem Salkantay Trek, die Überquerung des Salkantay Passes mit 4630 Metern.

So starteten wir gleich nach dem die Sonne aufgegangen war, um unser heutiges Ziel, Chaullay zu erreichen, welches gute 22km, 800 Höhenmeter und gute 10 Stunden entfernt lag. Für den Tag sollte man schon 10 Stunden einplanen.
Da jeder sein eigenes Wandertempo an den Tag legte löste sich unsere Gruppe im Laufe der Zeit ein wenig auf.
Aber da es nur einen Weg gab traf man sich immer mal wieder. Erster Treffpunkt war Salkantaypampa auf 4150 Meter.

Es ging weiter Richtung Pass. Noch ein kurzer Blick zurück.

Unerbittlich ging es immer höher und höher.

Die nächste Pause legten wir kurz vor dem Pass ein, Suyroqocha, auf 4480 Meter. Nur noch ein Kilometer bis zum Pass.

Der letzte Kilometer war hart erkauft aber alle erreichten heil und gesund den Salkantay Pass.

Erst mal Zeit für eine Pause und einen Kaffee.

Danach begann das übliche Fotoshooting, in dem jeder das Beste Bild von sich und der wunderschönen Landschaft schießen wollte.

Hier sehen wir Damian, der erstmal ein Sonnenbad nimmt.

Nachdem Damian genug Sonne getankt hatte ging es weiter, die ganze Zeit bergab.
Von 4630 Meter vom Salkantay Pass ging es nach Chaullay auf 2900 Meter hinab.

Mit jedem Kilometer, den wir zurücklegten wandelte sich die Landschaft und wurde immer grüner, vom Hochgebirge bis zu einer Waldlandschaft.

Nach guten 11 Stunden erreichten wir endlich unser Ziel für den heutigen Tag, Chaullay.

Der Abstieg forderte leider auch ein Opfer. Patricks Rucksack ließ sich am Hüftgürtel nicht mehr schließen.
Aus diesem Grund wollte er nächsten Tag seinen Rucksack zum nächsten Ziel transportieren lassen.
Wir bauten inzwischen unsere Zelte auf, aßen gemeinsam und mummelten uns auch bald in unsere Schlafsäcke.

Tag 3

Während wir unsere Zelte abbauten und die Rucksäcke packten übergab Patrick seinen Rucksack einem Mann, der den Rucksack nach Playa Sahuayacco transportieren sollte.
Meinen kleinen, neuen Ultralight Rucksack, den Alex mir mit aus Deutschland mitgebracht hatte, übergab ich für den Tag an Patrick, so das er einen Teil seiner Habe transportieren konnte.
Edo wollte noch in Ruhe seinen Kaffee austrinken, so machten wir uns zu fünft auf den Weg zu unserem heutiges Ziel.

Der Weg bis nach Lucmabamba führt die ganze Zeit an einem namenlosen Flüsschen entlang.

Damian und ich liefen voran und warteten dann an den wichtigen Hotspots auf den Rest der Gruppe.

Der Tag war von viel viel grün geprägt.

So erreichten wir am Nachmittag Playa Sahuayacco und vertrieben uns die Zeit.

Hier sollte auch irgendwo der Rucksack von Patrick sein.
Leider gab es ein kleines Problem, er war nicht hier.
Nach gut 90 Minuten, in dem mehrfach telefoniert wurde, konnte der Rucksack geortet werden, nur nicht hier.
Er wurde fälschlicherweise nach Santa Teresa transportiert und Patrick musste sich nun auch dorthin begeben. Für den nächsten Tag machten wir einen Treffpunkt aus, wenn er denn seinen Rucksack wieder haben sollte.
Die verbliebenen fünf Mitglieder unserer Gruppe machten sich auf Lucmabamba und fanden unverhofft einen Starbucks.

Hier schlugen wir unsere Zelte auf. In meinem Zelt machte sich ein kleiner Bewohner breit, der einen Narren an den super bequemen Exped Comfort Schlafsack gefressen hatte.
Da ich es nicht übers Herz brachte ihn aus dem Zelt zu schmeißen verbrachten wir dann die Nacht zusammen. Man will ja kein Unmensch sein.

Tag 4

Ich war der erste, den die Sonne wach küsste.

Nach dem die Sonne aufgegangen bin machten wir uns so langsam auf den Weg zu Hidroelectrica, wo wir Patrick wieder treffen wollten.
Der Weg führt von 2060 Meter über den Llactapapa Pass mit 2711 Metern.

Alles in allem eine schöne, morgendliche Wanderung.

Nach einigen Stunden wird der Pass erreicht. Von hier kann man, wenn das Wetter klar ist, Machu Picchu sehen können. Leider war das Wetter nicht so klar.

Auf dem Weg herunter nach Hidroelectrica vom Pass kommt man noch an einer alten Inka Ruine vorbei.

Nach einigen Stunden kam dann Hidroelectrica und auch Patrick in Sicht, der sein Backpack wieder hatte.

Da nun unsere Gruppe wieder vollständig war konnte es gemeinsam nach Aguas Calientes gehen.
Es gibt zwei Wege dorthin. Mit dem Zug, was für Einheimische 5 Soles kostet und für Ausländer 30 Dollar.
Oder aber man nimmt den Weg an den Gleisen entlang, was ungefähr 2-3 Stunden dauert.

Ab und an muss man da schon mal Reißaus nehmen vor den Zug.

Trotzdem ein recht schöner Weg.

Und alle trafen sicher in Aguas Calientes ein.

Nach einen gemeinsamen leckeren Abendessen sollte es am nächsten Tag dann nach Machu Picchu gehen.
Von Patrick und Edo mussten wir uns leider verabschieden, sie wollten schon um 3 Uhr am nächsten Tag starten und nach Machu Picchu laufen. Damian und Cindy wollten wie wir den Bus nehmen.

Tag 5

Wieder mussten wir früh raus, denn wie sich herausstellte waren wir nicht die einzigen, die die berühmte Inka Ruine besuchen wollten.
Eine unendliche Schlange lag vor uns, um überhaupt in einen der Busse zu kommen, die hinauf nach Machu Picchu fahren.
Nach einer Stunde in der Schlange und einer Fahrt von 20 Minuten waren wir endlich da…Machu Picchu.

Wir besuchten auch noch den Machu Picchu Mountain, von dem man eine schöne Aussicht auf Machu Picchu hat, wenn das Wetter mitspielt.

Fazit: Der Salkantay Trek ein wunderschöner Trek, den man leicht ohne Guide machen kann. Er ist gut ausgebaut und verlaufen ist so gut wie unmöglich.
Die Landschaft ist einfach grandios. Ein einsames Abenteuer ist es aber nicht mehr, dafür begehen ihn zu viele. Der ehemalige Geheimtipp ist nicht mehr geheim.
Trotzdem eine Trek, der auf keiner Wanderliste fehlen sollte.

P.S.
Damian und Cindy sollten wir in Cusco wiedertreffen bei einem Auflug zu den Rainbow Mountains. Mehr dazu im nächsten Blogeintrag.

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