Nepal

Annapurna Circuit

Rund um das Annapurna Gebirgmassiv führt einer der beliebtesten, abwechslungsreichsten und schönsten Trekkingrouten weltweit, der Annapurna Circuit.

Und genau den wollte ich mir mal etwas genauer anschauen und von meiner „to walk“ Liste streichen.
Nach dem ich in Kathmandu angekommen war schlug ich als erstes meine Zelte im Avalon House auf. Juliette hatte mir es, wie schon im vorhergehenden Beitrag erwähnt, empfohlen, da sie den Manager schon sehr lange kennt und oft dort nächtigt wenn sie in Kathmandu weilt. Außerdem ist er selbst begeisterter Trekker, bietet geführte Touren an und man kann dort sein Gepäck lagern, während man auf Trekking ist.
Also der perfekte Ausgangspunkt um die notwendigen Vorbereitungen durchzuführen, um auf den Annapurna wandern zu können.
Zuerst kümmerte ich mich mal um die Verfeinerung meiner Ausrüstung.

Denn für die zu erwarteten Minusgrade ab 4000 Meter war meine Ausrüstung, bis auf diesen wunderbaren Schlafsack, nochmals Danke an den Spender, nicht ausgelegt.

Lange Thermo Unterwäsche, eine Daunenjacke von Namhaften Herstellern zu unschlagbaren Preisen landeten im Einkaufswagen.
Die Thermo Unterwäsche ist immer noch in meinem Besitz, die Daunenjacke tauschte ich in Jomsom gegen zwei Übernachtungen ein, da ich keinen Sinn mehr sah, sie mitzuschleppen.

Desweiteren kümmerte ich mich um das Ausstellen der notwendigen Entry Permit und der TIMS Card, ohne die man nicht auf den Annapurna Circuit wandern darf. Beides bekommt man beim Nepal Tourism Board und kosten jeweils 2000 NPR.
Passfotos kann man dort übrigens kostenlos machen lassen.
Das dort ausliegende Infomaterial war leider 2 Jahre alt, aus dem Jahre 2015 und somit nicht mehr ganz up to date. In der Zwischenzeit hat sich doch schon das eine oder andere geändert, wie ich während der Wanderung feststellen durfte.

Nachdem das wichtigste nun alles erledigt war wurde es so langsam Zeit, Ute und Matze in Kathmandu willkommen zu heißen.

Die beiden hatten sich auf Grund meiner Empfehlung ebenfalls für das Avalon House entschlossen und ich fragte Samir, dem Manager vom Avalon House, ob die beiden vom Flughafen abholen könnte. Wusste ja wie Ute aussieht, Matze kannte ich noch nicht.

Die beiden hatten sich für einen Guide entschieden, Gobinda Rai (Gobinda Travel Nepal) und wollten sich mit ihm im Hotel treffen und sich ein wenig beschnuppern. Schließlich verbringt man die nächsten Wochen zusammen und da sollte man sich ja schon riechen können.
Ich hingehen entschied mich gegen einen Guide und, bis auf einen Tag, auch auf einen Porter. So plante ich meine Wanderung unabhängig von den beiden. Wie das Team Ute Kathmandu und den Annapurna Circuit empfanden und wie der Annapurna mit Guide ist könnt ihr gerne nachlesen auf ihrem Blog.

Anreise:

Für mich ging es schon früh los.
Mein Bus verließ schon um 6 Uhr Kathmandu. Für nur 450 NPR sollte er mich nach Bhulbhule bringen.
Für den Preis darf man natürlich nicht zu viel Beinfreiheit erwarten.

Team Ute wollte einen Bus zwei Stunden später nehmen, war aber früher in Besisahar als ich. Was wohl damit zu tun hatte, das ich dieses mal 3 oder 4 Reifenpannen gesegnet wurde.

Irgendwann hört man auf zu zählen. Die letzte hatten wir irgendwo zwischen Besisahar und Bhulbhule

Trotz heldenhaften Rettungsversuchen im strömenden Regen war leider nichts mehr zu machen, ein Ersatzbus brachte uns nach zu unserem Ziel.
Im Bus traf ich dann auch auf einige Gleichgesinnte, mit denen ich die ersten Tage auf den Annapurna Circuit verbringen sollte, Nikki, Charlotte und Björn.
Björn musste übrigens nur 400 NPR für das Busticket zahlen, warum auch immer.
Der Bus machte beim ersten Checkpoint kurz halt, wo überprüft wurde, ob wir auch alle nötigen Unterlagen dabei hatten um im Annapurna Gebiet wandern zu dürfen.
Zur Nachverfolgung unserer Schritte wurden ebenfalls unsere Namen notiert.
So kann man feststellen, wann wer wo als letztes war, was die Suche bei Vermissten erleichtern soll.
Diese Checkpoints sollte es immer wieder am Rande des Weges geben, wo man registriert und die Permit abgestempelt wurde.
Danach fuhr der Bus noch kurz weiter und setze uns an unseren ersten Lodges ab.

Nach dem begutachten der Übernachtungsmöglichkeiten, die begrenzt waren, traf sich unsere kleine, neu gefundene Gruppe zu einem gemeinsamen Abend- und Kennenlernessen.
Ich empfand das Zimmer, welches Björn und ich bekamen als das schlechteste auf dem gesamten Trip.
Team Ute war 9 km hinter mir in Besisahar und wollte von dort starten.

Tag 1 Bhulbhule (840m) – Jagat (1300m)

Der Regen der letzten Nacht hatte sich verzogen und schönsten Sonnenwetter gewichen.

Alles hätte perfekt sein können, ja wäre da das Unglück mit meinen Trekkingstöcke nicht gewesen.
Die Stöcke, die mich so gut durch Neuseeland begleitet hatten, versagten den Dienst. Anscheinend waren sie eingerostet, sie ließen sich nicht mehr auseinander ziehen.

So musste ich ohne sie erst mal auskommen, aber ich gab die Hoffnung nicht auf, sie irgendwo unterwegs wieder reparieren zu können. Unsere kleine neu formierte Wandergruppe machte sich nach einem kräftigen Frühstück also auf nach Jagat.

Dieses erreichten wir am späten Nachmittag.

Und siehe da, einer dieser kleinen Läden am Straßenrand hatte doch glatt Trekkingstöcke. Da musste ich natürlich zugreifen, besser die als keine. Auch wenn ich mir für den günstigen Preis keine lange Haltbarkeit versprach.
Es war auch der erste Tag, an dem wir einen jungen Chinesen aus New York mit seinem Guide trafen, der uns jeden Tag auf der Strecke begegnen sollte.
Leider weiß ich seinen Namen nicht mehr oder habe gar nicht danach gefragt aber er spielt später bei der Passüberquerung noch eine wichtige Rolle.
Ansonsten der übliche Tagesablauf, der sich immer wiederholt, Tag ein, Tag aus.
Unterkunft suchen, Duschen, Umgebung erkunden, Essen, Schlafen.
Team Ute hatte heute nur ein paar wenige Kilometer zurückgelegt auf Grund von fehlerhafter Auswertung der Wetterdaten, so das uns mittlerweile eine Tagesetappe trennte.

Tag 2 Jagat (1300m) – Dharapani (1900m)


Gegen Acht brachen wir nach reichhaltigen Frühstück bei schönsten Wetter auf zu unserem heutigen Tagesziel, Dharapani.

Es dauerte nicht lange und der erste Trekkingstock war schon zerbrochen. Eine etwas längere Haltbarkeitsdauer hatte ich mir ja schon versprochen. Freundlicherweise nahm mir ein Dorfbewohner, durch das wir gerade liefen, den defekten Stick ab. Nehme mal an er repariert ihn irgendwie und verkauft ihn dann wieder. Aber einer blieb mir ja noch, der sollte sich als treuer und zuverlässiger Begleiter auf meinem Weg erweisen.

Am Rande des Weges gibt es immer wieder Hinweisschilder, die einen auf die noch zu rück zu legenden Entfernungen, Höhen und Zeiten hinweisen.

Vorbei ging es an dem kleinen Örtchen Tal, wo wir zum Mittag aßen…

…um am späten Nachmittag zu erreichen unser Ziel, Dharapani.

Tag 3 Dharapani (1900m) – Chame (2710m)

Man muss echt sagen, wir hatten Glück mit dem Wetter.

Der Wettergott meinte es also gut mit uns und so sollte es heute nach Chame gehen.
Und da Pausen während einer anstrengenden Wanderung wichtig sind zeigt uns hier Björn, wie man diese effektiv nutzt.

Und so erreichten wir Chame.

Wir schickten wieder Nikki und Charlotte auf die Suche nach einer Unterkunft mit unschlagbaren Preisen, nämlich keinen und wurden wieder einmal nicht enttäuscht.

Tag 4 Chame (2710m) – Upper Pisang (3310m)

Der heutige Tag brachte keine Überraschungen mit sich sondern einfach nur wunderschöne Landschaftsbilder.

Tag 5 Upper Pisang (3310m) – Bhraga (3450m)

Von Upper Pisang gibt es zwei Möglichkeiten, nach Manang zu kommen.
Einen steilen 400m Aufstieg auf 3730 Meter, um dann wieder abzusteigen oder man folgt der Straße.
Dieser Weg ist länger und langweiliger, also entschieden wir uns für den schöneren, aber auch anstrengenderen Weg und wurden auch nicht enttäuscht.

Nach diesen wunderschönen Sonnenaufgang begannen wir unseren Weg nach Manang.

Leider verloren wir die Mädels nach dem Aufstieg aus den Augen.
So gingen Björn und ich schon mal langsam weiter, in der Hoffnung, das die Mädels aufschließen würden.

Und so warteten in Ngawal zum Mittagsmahl.

Leider gab es keine Spur von den Mädels und das Wetter wurde schlechter.
Unser einziger Regentag übrigens, an dem ich meinen Regenschutz rauskramen musste.
Da das Wetter und der Aufstieg uns in den Knochen lag, machten wir schon vorzeitig für heute Schluss in Bhraga und wie wir später erfuhren haben sich die Mädels irgendwie und irgendwann an uns vorbei geschlichen und waren schon in Manang.
Zum Glück gibt es ja Whatsapp und mittlerweile in fast jeder Lodge WiFi.
Team Ute kündigte im übrigen an, morgen in Manang eintreffen zu wollen.
So wollte ich morgen nur in das nicht weit entfernte Manang wechseln und Team Ute in Empfang nehmen, um zu hören, wie sie die ersten Tage auf den Annapurna Circuit erlebt hatten.
Björn blieb in Bhraga um den üblichen Akklimatisierungstag, den man in Bhraga oder Manang einlegen sollte, am nächsten Tag mit einem Ausflug zum Ice Lake zu verbringen.
So hieß es Abschied nehmen.

Tag 6 Bhraga (3450m) – Manang (3450m)

Manang ist einer der Hotspots auf dem Annapurna Circuit.
Dort gibt es einen Flughafen und ein kleines medizinisches Zentrum.
Außerdem endet dort die doch machmal recht abenteuerliche Straße von Besisahar, auf der man mit dem Jeep von Besisahar bis nach Manang fahren kann.
Einige Trekker nehmen dieses Angebot an und starten erst von hier aus zu Trekkingtouren rund um das Annapurna Gebiet.

Hier suchte ich mir also ein Quartier, was gar nicht so einfach war. Denn viele Unterkünfte waren vollkommen ausgebucht und ich musste 5 mal fragen, bis ich endlich eins bekam. Wie gut das Team Ute das selbe Problem hatte und im gleichen Hotel landete. Außerdem besorgte ich mir einen zweiten Trekkingstock, da ich ja bis jetzt meine alten Trekkingstöcke noch nicht repariert bekam und ich nur mit einem funktionierenden unterwegs war. So begrüßte ich Team Ute beim Abendessen wurden die Pläne für den nächsten Tag diskutiert. Der Ice Lake sollte es werden.

Tag 7 Manang (3450m) – Ice Lake Teahouse (4250m)

Am späteten Abend und in der Nacht hatte es geschneit und um dieses so richtig genießen zu können startete ich schon recht früh.
Team Ute sollte folgen und mich später dann sicherlich einholen.
Und so ging es durch ein richtig schönes Winter Wonderland Richtung Ice Lake.

Team Ute überholte mich erwartungsgemäß und sollte am Teahouse in Höhe von 4250 Metern auf mich warten.

Und so genossen wir einen leckeren Cup of Tea in luftiger Höhe bei eisiger Kälte.

Wie man sieht zogen die ersten Wolken auf, die gar nicht freundlich aussahen und so beschlossen wir, den Ice Lake fallen zu lassen und uns an den Abstieg zu machen.
Das Tauwetter setzte auch schon ein, so das der Abstieg ein wenig matschig wurde.
Bis zum nachmittag war ein Großteil der weißen Pracht verschwunden.


Auf dem Rückweg traf ich zwei Chinesen aus Hong Kong. Patrick und sein Kollegen, die später bei der Passüberquerung noch eine entscheidende Rolle spielen sollten.
Aber das wusste ich ja zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Nach diesen anstrengenden Tagesausflug traf ich mich mit Team Ute abends zu einem kleinen Abschiedsessen.
Sie wollten morgen Richtung Tilicho Lake aufbrechen und später wieder bei Manang auf den Circuit wechseln während mein Ziel Yak Kharka sein sollte, also weiter auf dem Circuit Richtung Thorung Pass.
So würden sie dann 3-4 Tage hinter mir sein. Macht ja nichts, ich laufe dann einfach langsamer und warte irgendwo auf sie, bis sie mich eingeholt hätten.

Tag 8 Manang (3450m) – Yak Kharka (4050m)


Und so hieß es einmal mehr, Abschied nehmen von Team Ute. Ihr Ziel war der Tilicho Lake, für mich sollte es von Manang nur eine kurze Strecke nach Yak Kharka gehen, um nicht zu viele Höhenmeter an einem Tag zurück zu legen.
500 Meter werden als Richtlinie empfohlen, an die man sich besser hält, möchte man nicht vorher auf Grund der Höhenkrankheit wieder nach Hause fahren.
Ein letzter Blick zurück auf Manang.
Irgendwo da rechts musste Team Ute sein.


Und nun wieder den Blick nach vorne gerichtet und traf auf eine größere Gruppe Wanderer, die bestens ausgestattet mit Guide, Porter, Walkie Talkies und Drohne unterwegs waren.
Wie sich später herausstellte war das eine Charity Walk, Hope 4 Nepal – Annapurna 2017.
Also blieb ich einfach immer in ihren Windschatten und bestimmt hab ich es auf eines ihrer Drohnenvideos geschafft.


Da es keine richtigen Straßen gibt, werden heute immer noch die meisten Lasten auf Pfaden von Maultieren, Yaks und Trägern transportiert.


Und so langsam kam das heutige Tagesziel in Sicht, Yak Kharka.


Tag 9 Yak Kharka (4050m) – Thorang Phedi (4450m)


Thorang Phedi ist für die meisten, die den Annapurna Circuit wandern die letzte Station vor der Passüberquerung. Bis zu 200 Trekker finden hier Unterkunft.
Es gibt zwar noch das High Camp, aber von dem wird sehr oft abgeraten, weil die Höhenkrankheit dort nachts sehr gerne mal zuschlagen soll. Nur gut akklimatisierte Trekker sollten dort übernachten. Außerdem sieht es so gar nicht einladend aus.
Ich startete schon früh, da viele Gruppen unterwegs waren konnte man davon ausgehen das es recht voll werden würde.
Auf Wiedersehen Yak Kharka.


Hallo Thorang Phedi.


Für mich gab es ein Bettchen im Vierer Schlafsaal. Schnell das Bett vorbereiten und den Schlafsack ausbreiten denn es war mit knackigen Temperaturen zu rechnen.
Bei einem gemeinsamen Tee lernte man die Zimmergenossen etwas besser kennen.
Es gesellten sich der junge Chinese aus New York, den ich bis heute jeden Tag getroffen hatte und Patrick mit seinen Kollegen aus Hong Kong zu uns und wir diskutieren den nächsten Tag, die Passüberquerung.
Nach etlichen Tees und Diskussionen wurde beschlossen, sich einen Porter zu teilen, der Teile unseres Gepäcks zum Pass bringen sollte und wir es somit etwas leichter hätten beim Aufstieg. Den Abstieg wollten wir dann wieder Gepäck angehen. Da mein Backpack die meisten Möglichkeiten bot wurde es als Rucksack für den Porter auserkoren. Und der Guide vom New Yorker Chinesen bot uns an, ihn morgens zu folgen.
Das klang bestens und so gingen wir alle beruhigt schlafen.

Tag 10 Thorang Phedi (4450m) – Thorung Pass (5416m) – Charabu (4230m)


Um 4.00 morgens bei Eises Kälte sollte dir Passüberquerung starten.
Zuerst noch ein kräftiges Frühstück und Patrick und sein Kollege brachten ihr Zeug vorbei, welches ich gekonnt in und an meinem Rucksack verstaute und dem Porter in die Hand drückte.
Der Chinese aus New York und sein Guide gesellten sich zu uns und die Gruppe war komplett. Im Dunkeln sahen wir die vielen Lichter der Kopflampen, die aussahen wie kleine Glühwürmchen.
Jetzt hieß es für uns aber aufbrechen.
Kopflampen an und alle folgten langsam dem Guide, der uns sicher die ersten 400 Höhenmeter zum Highcamp brachte. Nach einer kurzen Pause ging dann auch so langsam die Sonne hinter den Bergen auf.


Unsere Gruppe verteilte sich so ein wenig. Ich versuchte am Porter dran zu bleiben und hing hinter der Charity Gruppe fest. Überholen ist gar nicht so einfach.


Am Ende waren alle vor mir, nur Patrick nicht.

Aber die würden ja bestimmt am Pass auf einen warten, schließlich hatte der Porter ja noch Teile es Gepäcks. Und so erreichte ich dann nach 4 Stunden den Pass.


Leider wartete niemand am Pass, außer der Porter, den ich fix bezahlte, meinen Rucksack in Empfang nahm und einen guten und sicheren Abstieg wünschte.
Ich wartete, trank Tee und Patrick erschien und wir begannen, das Gepäck wieder zu verteilen und uns auf dem Abstieg vorzubereiten.
Das Gepäck von Patricks Kollegen lud ich auf meinen Rucksack, in der Hoffnung, daß er irgendwo auf uns warten würde. Aber das erwies sich als Trugschluss, kein Zeichen von ihm.
So ging es von 5416m auf 4230m herunter auf mit unter unglaublich rutschigen Wegen.

Hier kann man nur empfehlen, sich Spikes einzupacken. Der neu erworbene Stick erwies sich einmal mehr als nicht so tauglich und brach, als er eigentlich versuchen sollte, mir halt zu geben. Nur mein verbliebener Trekkingstick und treuer Begleiter erwies sich als zuverlässig und spendete mir den notwendigen Halt. So meisterten wir den Abstieg und quartierten uns gleich in der ersten Lodge ein, auf die wir trafen.


Keine Dusche, kein WiFi aber Hauptsache ein Bett.


Schnell bestellen wir was zu essen und unterhielt uns über die weiteren Pläne.
Er würde morgen den Bus von Manang aus nehmen Richtung ABC während ich erstmal morgen nach Muktinath weiter wandern wollte.
Außerdem stellte sich heraus, das Patrick leider keine Kontaktdaten von seinem Kollegen hatte und wir so immer noch mit seinem Gepäck gesegnet waren.
Es handelte sich hier im übrigen um einen großen dicken Schlafsack.
Ich wollte ihn am nächsten Tag mit nach Muktinath mitnehmen in der Hoffnung, dort den Besitzer zu treffen. Ansonsten würde ich ihn irgendwo abgeben.

Tag 11 Charabu (4230m) – Lubra (3005m)


Früh ging es los, Richtung Muktinath.
Patrick schlief noch tief und fest und ich wollte ihn auch nicht stören und machte mich auf den Weg.


Schließlich hatte ich noch so einen Schlafsack auf den Buckel, der nicht mir gehörte und den ich loswerden wollte. Muktinath kam so langsam in Sicht.


Muktinath ein Wallfahrtsort für Hindus wie für Buddhisten und ein Hotspot auf dem Annapurna Circuit.
Viele Trekker machen nach der Passüberquerung halt und verbringen hier einen Tag, um sich die Heiligtümer anzuschauen. Auch scheuen viele den Weg nach Lubra, da er mit zusätzlichen Höhenmetern verbunden ist. Es gehen Busse und Jeeps Richtung Jomsom, wo über 90% aller Trekker den Annapurna Circuit beenden. Einfach weil sie nicht so viel Zeit haben oder weil die Landschaft nicht mehr so reizvoll ist. Was ich aber wirklich nicht bestätigen kann.
Leider war der Besitzer des Schlafsack nicht aufzutreiben und ich gab ihn beim örtlichen Check Point ab. Da mir die Geschichte um den Schlafsack eindeutig zu lang war, meinte ich nur, ich hätte ihn gefunden.
So wie sich der Polizist den Schlafsack angeschaut hat würde ich mal schätzen das er sich immer noch im seinem Besitz befindet.
Ich zog aber weiter nach Lubra.


Auf dem Weg nach Lubra war ich völlig allein, niemand war unterwegs auf dieser Route.
Eigentlich schade.

Dieses sollte sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern.
Wo man sich vor dem Pass vor Menschen kaum retten konnte war es nach dem Pass wie ausgestorben und nur noch sehr wenige Trekker unterwegs. Nach 3 Stunden kam dann dieses kleine wunderschöne Dorf Lubra in Sicht.


Laut Lonely Planet sollte es hier nur eine Lodge geben, aber mittlerweile sind es schon drei. Ich bezog Quartier in einer, an der noch fleißig gebaut wurde, aber das senkt ja den Preis.
Essen gut, Bett gut, Strom gab’s auch nur wieder kein WiFi.
Egal, ich beschloss am nächsten Tag einen kurzen Wandertag einzulegen und in Jomsom halt zu machen für zwei Tage. Hoffentlich in einem Hotel mit WiFi.

Tag 12 Lubra (3005m) – Jomson (2720m)


Wie schon erwähnt hören die meisten Trekker in Jomsom auf und nehmen einen Bus nach Pokahara oder Kathmandu. Andere beginnen hier Ihren Circuit.
Jomsom verfügt auch über einen kleinen Flughafen, so dass sich die Stadt zum Dreh und Angelpunkt entwickelt hat. Dementsprechend ist die Stadt auch ein wenig größer als gewohnt.
Ich startete in Lubra und wanderte am Berghang entlang Richtung Jomsom.


Nach 3 Stunden kam das Ziel schon in Sicht und fand nach längerem suchen dann auch ein kleines Hotel, in dem ich der einzige Gast war.
Egal, Recht gutes WiFi, Strom und ein Bett, mehr brauchte ich nicht.
Und meine Daunenjacke konnte ich gegen zwei Übernachtungen eintauschen, so das es für alle ein gutes Geschäft war.
Fix einmal WhatsApp checken, wo Björn steckte und Team Ute waren.
Leider keine guten Nachrichten von Team Ute.
Sie sind zum Tilicho Lake gegangen und mussten dann leider auf Grund gesundheitlicher Probleme wieder umdrehen und sind jetzt in Besisahar.
Also wurde leider nix daraus die letzten Tage auf den Annapurna gemeinsam zu wandern.
Und Björn war schon in Pokahara eingetroffen und auf der Suche nach einem Hotel.

Tag 13 Jomson (2720m)


Ich verbrachte einen weiteren Tag in Jomsom.
Um 7 Uhr morgens klopfte der Hotelmanager an meine Tour und wünschte mir ein Happy New Year 2074.
In Nepal laufen die Uhren halt ein wenig anders. Der offizielle Kalender ist Vikram Sambat und richtet sich nach den Mondphasen.
Somit ist man der übrigen Welt um 56,7 Jahre voraus. Viel los war auf den Straßen trotzdem nicht, kein Feuerwerk, keine Party, nichts.
Außerdem meinte er, das er eine Hochzeit besuchen würde und das Hotel ganz mir gehört.


Mein eigenes kleines Hotel.


Ich verbrachte den Tag mit Sightseeing und erkundete die Gegend.
Außerdem hat Jomsom ein kleines, nettes Cafe, in das ich gerne einkehrte und das von einem, wie ich finde, recht guten Maler geführt wird, der seine Werke im Cafe ausstellt.


Tag 14 Jomsom (2720m) – Chhairo (2670m)


Auf Grund des immer weiteren Ausbau der Straße und des damit erhöhten Verkehrsaufkommen versucht das ACAP, das Annapurna Conservation Area Project, den Annapurna Circuit von der Straße wegzuführen. Kein Wanderer teilt sich gerne den Weg mit Busen und Jeeps.
Man kann sagen, das von nun an die Straße auf der einen Seite des Kali Gandaki verläuft und auf der anderen Seite führt der neu angelegte Annapurna Circuit, the new Alternative Trekking Trail.


Nur ab und zu muss man noch die Straße benutzen.
Das ganze ist noch in Entwicklung und es entstehen neue zahlreiche Lodges und Restaurants am Wegesrand, so das auch für das leibliche Wohl gesorgt ist.
Für mich sollte das heute Tagesziel Chhairo sein, ein kleines Dorf, in welchem vor allen tibetanische Flüchtlinge leben.
Vorbei am Dumba Lake…

…ging es immer weiter Richtung Chhairo.

Bis Chhairo dann in Sicht kam.

Viele Übernachtungsmöglichkeiten bietet Chhairo nicht.
Das nahe gelegende Marpha ist eigentlich das Ziel der meisten Trekker und hat ein höheres Angebot an Lodges und Restaurants.
Aber auch in Chhairo gibt es mittlerweile ein kleine Lodge, in das man sich einquartieren kann.
Und das Abendessen war auch noch kostenlos, was will man mehr.

Tag 15 Chhairo (2670m) – Katopani (2535m)

Von Chhairo ging es am frühen morgen los auf einen wunderschönen kleinen Waldweg.


Erstes Etappenziel war als Sauru, wo ich zum Mittag essen wollte.

Mit vollen Magen den Weg weiter nach Katopani zu laufen.
Und heute war ich nicht der einzige, der dieses Ziel hatte. Eine kleine Gruppe wollte ebenfalls dorthin.

Manchmal kann es im Kali Gandaki Tal ganz schön staubig zu gehen.

Irgendwo da hinten muss Katopani doch sein.

Bis man denn am Ende des Tages staubig und erschöpft Katopani erreicht.


Katopani bietet jede Menge Möglichkeiten zur Übernachtung.
Ich hatte das wohl beste, aber auch das teuerste Zimmer während meines Annapurna Circuit in Katopani. Glatte 300 NPR gab ich für diese schicke Zimmer aus.
Man gönnt sich ja sonst nichts.


Tag 16 Katopani (2535m) – Tatopani (1200m)

Erstes Etappenziel auf dem Weg nach Tatopani war Ghasa.
Leider muss man, um dahin zu gelangen eine Zeit lang auf der Straße gehen, oder aber ich bin irgendwo falsch abgebogen, kann ja auch sein.

Viel war wieder nicht los und so waren Ziegen die einzige Gesellschaft auf dem Weg

Da dieser Teil des Annapurna Circuit erst vor kurzem angelegt wurde, sind auch so manche Wegmarkierungen improvisiert.

Und so ging es weiter, Tatopani rückte näher.

Manchmal stellen sich aber auch einige Hindernisse in den Weg, bzw. in diesem Fall lag das Hindernis im Weg, die es gilt zu überwinden.

Bis Tatopani mit seinem berühmten Hot Spring in Sicht kommt.

Hier blieb ich eine Nacht um am nächsten Tag den Bus in Richtung Pokhara zu nehmen.
Somit endete hier mein Annapurna Circuit.

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