4 Tage in Mordor (Tongariro Northern Circuit)
„One does not simply walk into Mordor“ Boromir
Und als großer Herr der Ringe Fan darf man es sich natürlich nicht nehmen lassen, die Orte zu besuchen, die Peter Jackson als Filmkulisse inspirierten um Mordor ins richtige Licht zu rücken.
Also auf zum Tongario National Park!
Von Rotorua aus ging es mit dem Bus in ein kleines, abgelegenes Dorf namens National Park Village mit ganzen 240 Einwohnern.
Dementsprechend ist hier nicht so viel los, aber es ist ein idealer Startpunkt für Ausflüge zum Tongariro National Park.
Eure Lebensmittel solltet ihr aber schon vorher in einer größeren Stadt eingekauft haben.
National Park Village besitzt zwar einen kleinen Supermarkt, in den man alles notwendige bekommt.
Ihn als günstig zu beschreiben träfe es aber nicht genau.
Unterkunft wurde mir gewährt von der National Park Tavern.
Ein recht neues Hostel mit einem sehr guten Preis Leistung Verhältnis, einer großen Küche und was noch viel wichtiger ist, einem tollen Personal.
Von hier wollte ich meine Reise durch Mordor antreten.
Tag 1
Mit genügend Lembasbrot für mehrere Tage machte ich mich also auf, um Mordor zu durchstreifen.
Startpunkt für den Tongariro Northern Circuit ist üblicherweise das Whakapapa Village, das vom National Park Village nur einige Fahrminuten entfernt war.
Je nach Uhrzeit lässt sich dort leicht trampen oder man erkundigt sich bei den örtlichen Shuttle Service nach einer Mitfahrgelegenheit.
Vom Whakapapa Village machte ich mich zur ersten Zielpunkt auf, der Mangatepopo Hut.
Die ersten Kilometer verliefen ohne Problem, doch dann muss wohl Sauron von meinen Vorhaben Wind bekommen und schickte Nebel, Regen und Sturmböen mit Stärken von 120km/h. An ein weiteres Vorankommen war nicht zu denken.
Viele Tageswanderer, die nur die Tongariro Alpine Crossing laufen wollten, waren gezwungen, ihr Vorhaben abzubrechen.
Das Crossing ist eine der beliebtesten Tageswanderungen in Neuseeland.
Recht durchnässt erreichte ich die Mangatepopo Hut und teilte mir den Platz um den wärmenden Ofen mit einigen anderen Wagemutigen.
Das Wetter im Nationalpark kann so unberechenbar sein, an einem Tag Sonne, am nächsten Gewitter oder Eisregen mit heftigsten Stürmen.
Zum Glück besserte sich das Wetter gegen Abend wieder und der örtliche Ranger änderte den Wetter Forecast für den nächsten Tag auf wolkig und „nur“ Sturmböen von 100km/h.
Zumindest kein Regen und Nebel…also dann probieren wir doch mal unser Glück am nächsten Tag.
Tag 2
Nachdem die Kleidung eine Nacht über den Ofen hing und sich das Wetter besserte konnte ich meine Reise durch Mordor fortsetzen.
Von der Hütte ging es weiter, das Alpine Crossing stand auf dem Programm.
Und die Landschaft änderte sich dementsprechend, je näher man Mount Doom kommt.
Von einer Graslandschaft hin immer mehr zu einer Vulkanlandschaft.
Immer höher und höher geht es über den Devils Staircase, der heißt nicht ohne Grund so, bis man den Red Crater mit 1886 Meter erreicht hat, dem höchsten Punkt des Crossing.
Vorbei an eindrucksvollen Vulkangesteinsformationen gelangt man dann zu den Emerald Lakes, der mit den tollsten Grün- und Blautönen aufwarten kann.
Von unten aus sieht das gar nicht so hoch aus, die Alpine Crossing.
Rund um einen kann man sich wirklich vorstellen, man wäre in Mordor.
Nach einem kurzen Abstecher zum Blue Lake ging es weiter.
Die Umgebung blieb weiter eine einzige Filmkulisse.
Am Ende des zweiten Tages erreichte ich dann, voller neuer unglaublicher Eindrücke, die Oturere Hut.
Und so endete der zweite Tag.
Tag 3
Heute sollte es von der Oturere Hut zur Waihohonu Hut gehen.
Das Wetter blieb zum Glück weiterhin auf meiner Seite, so das der beste Freund am heutigen Tag die Sonnencreme war.
Somit wurde jetzt schattige Gelegenheit genutzt für eine Pause.
Durch den undurchdringlichen Fangorn Wald, den ich einfach mal so benannt habe, erreichte ich doch schon recht früh die Waihohonu Hut und konnte den Tag einfach nur die Landschaft genießen…und Hut Rangerin Sally.
Tag 4
Heute hieß es Abschied nehmen vom wunderschönen Mordor.
Es sollte zurück gehen zum Whakapapa Village.
Der Weg führte durch Graslandschaften, die kein Ende zu nehmen schienen.
Schattige Plätze waren kaum zu finden.
Und je näher man dem Village kam, um so grüner wurde es.
Bis Whakapapa Village am Horizont erschien.
So war ich wieder dort, wo meine unglaublich schöne Reise durch Mordor anfing.
Da es schon etwas spät war und kein Shuttle Bus mehr fuhr war trampen angesagt.
Ich durchquerte das Village, um einen geeigneten Punkt zum trampen zu finden und traf auf 4 andere Hiker (2 Frauen und 2 Männer), die dort schon eine Weile saßen.
Die Damen durften sich um ein Auto bemühen, während die Männer sich ein wenig in Deckung brachten.
Die Ausbeute an Autos war rar und als endlich einer anhielt, hatte er nur Platz für vier.
Wer zu letzt kommt, den bestraft das Leben, so musste ich zurück bleiben und allein, ohne weibliche Unterstützung, mein Glück versuchen.
Und so wartete ich…und wartete ich…
Bis endlich ein Auto anhielt…mit einem deutschen Ehepaar, welches ich auf dem Tongariro Northern Circuit getroffen hatte und dich mich zurück zum National Park Village brachten.
Man muss auch mal Glück haben.
Vielen lieben Dank dafür!!!
Fazit:
One does not simply walk into Mordor.
YES…you can!!!