Stewart Island & Ulva Island
Um nun auch meinen 6 Great Walk in dieser „Sommer“ Saison zu absolvieren sollte es nach Stewart Island, wo ich den Rakiura Track absolvieren wollte.
Die Walks auf Stewart Island sind berüchtigt dafür, dass die Tracks dort sehr schlammig und die Wege sehr „urig“ gehalten werden.
„Mud is widespread and often deep and thick on the tracks„
Alle verblieben drei Great Walks, die mir noch fehlen zur Komplettierung, waren leider auf Wochen hinaus ausgebucht, so das ich für diese also irgendwann mal wieder in Neuseeland vorbeischauen muss. Ich kann mir schlimmeres vorstellen.
Von Te Anau…
…ging es zunächst einmal nach Invercargill.
Invercargill liegt am südlichsten Ende der Südinsel und ist somit der perfekte Ausgangspunkt um nach Stewart Island zu gelangen. Hier wollte ich meine Vorräte auffüllen und kurz einen Blick auf die Stadt werfen, da es am nächsten Tag schon weitergehen sollte nach Bluff.
Bluff ist die südlichsten Stadt auf der Südinsel und zählt gerade mal 1700 Einwohner.
Dort befindet sich unter anderem auch Stirling Point, offizieller Endpunkt de Te Araroa, den ich ja zu Teilen gelaufen bin. Daher war der Besuch Pflicht.
Vom nördlichsten Punkt Neuseelands über das Zentrum bin ich nun am südlichsten Punkt angelangt.
Um nach Stewart Island zu gelangen gibt es nur zwei Wege, die Fähre oder fliegen.
Ich entschied mich für die Fähre, fliegen war dann doch ein wenig zu teuer.
Tag 1
Ich bestieg am frühen Morgen die Fähre, die ca. eine Stunde bis nach Stewart Island benötigt.
In Oban, der einzigen bewohnten Stadt auf Stewart Island, angelangt führte mich mein Weg erst mal zum DOC Office, um den Wetter Forecast zu checken und nach dem Weg zum Startpunkt des Tracks zu fragen.
Um dorthin zu gelangen muss man leider eine Stunde auf der Straße marschieren.
Zum Glück ist Stewart Island nicht Auckland und so viele Autos sind hier nicht unterwegs.
Nach einer Stunde gelangt man dann zum offiziellen Startpunkt des Tracks.
Das erste Ziel sollte die Port Williams Campsite sein, die ca. 4 Stunden vom Startpunkt entfernt lag.
Der Weg führt immer auf gut ausgebauten Wegen an der Küste entlang und eröffnet ab und zu wunderschöne Ausblicke auf die Küstenlandschaften.
Vorbei geht es an einem der berühmtesten Motive des Rakiura Tracks, Little River.
Auch von den berühmten Schlammwegen war an Tag 1 nichts zu sehen.
So könnte es bleiben, wenn es nach mir ging.
Am Maori Beach vorbei…
…bis die Campsite in Sicht kommt, die einen schönen Blick auf die Bucht gewährt.
Da schlägt man gerne seine Zelte auf und lässt den Tag in Ruhe ausklingen.
Auf der Campsite war ich alleine. Eine große Gruppe Guided Walker hatten sich für die nahelegende Hüte entschieden.
Schnell dort noch, wie üblich, in das goldene Buch des Tracks eintragen.
Und danach die Gegend erkunden.
Tag 2
Der Tag fing mit einem traumhaften Sonnenaufgang an.
Man musste nur ein Blick aus dem Zelt werfen und wurde dafür mit diesen schönen Ausblick belohnt.
Laut Karte sollte es heute nur durch den Wald gehen um zur anderen Seite der Insel zu gelangen. Und die Zeitangabe für die zurückzulegenden Kilometer, 6 Stunden für 12km, deutet auf einen nicht so einfachen Weg hin.
Ich befürchtete das schlimmste, was den Zustand der Wege anging.
So wie an Tag eins konnte es ja nicht immer weitergehen und der Regen der letzten Tage und Wochen musste ja Spuren hinterlassen haben.
Am Anfang ließ der Schlamm noch auf sich waren.
Und dann begann, wie befürchtet, die Schlammschlacht.
Schlamm in allen Formen, Farben und Größen, in denen man Fußspuren erkennen konnte von den mehr oder minder von Erfolg gekrönten Versuchen, einen Weg durch den Matsch zu finden.
So ging es eigentlich ganze 6 Stunden lang, Aussichtsmöglichkeiten suchte man vergeblich, bis man sich durch den Wald gekämpft hatte bis zur North Arm Campsite.
Erste Amtshandlung…Schuhe aus.
Auf der Campsite war weit und breit niemand zu sehen, so das ich diese für mich hatte.
Nach dem ich wie üblich die Umgebung in Augenschein genommen hatte…
…probierte ich mein Geschick beim Lagerfeuer machen, die Campsite verfügt nämlich über eine kleine Feuerstelle.
Nach einiger Zeit, eine genaue Zeitangabe möchte ich hier nicht abgeben, gelang es mir dann…ICH HABE FEUER GEMACHT!!!
Und den National Park habe ich auch nicht abgefackelt.
Dazu konnte man noch unglaublich laute Kiwi’s hören, die gegen Abends durch die Wälder streifen. So ging Tag 2 zu Ende.
Tag 3
Die Gruppe Wanderer aus der Hütte kam am frühen Morgen an meinem Zelt vorbei, um nach Kiwis Ausschau zu halten.
Wenn ich schon mal wach war konnte ich auch meine Sachen zusammen packen und loswandern.
Und auch dieses Mal sollte sich der Weg anfangs als äußerst matschig herausstellen.
Je näher man der Zivilisation kommt, umso besser wurden der Zustand des Weges und eröffnete einige Ausblicke auf die Küstenlandschaft.
Nach 5 Stunden des durch den Matsch kämpfend gelangt man dann ans Ende des Rakiura Tracks.
Von dort sind es nur 2 km bis nach Oban, die man wieder auf der Straße zurück legen muss.
Das war er also schon, mein 6. Great Walk in einer Saison. GRATULATION!!!
In Oban gibt es nicht ganz so viele Möglichkeiten zu übernachten, die auch noch in meiner Preisklasse lagen. Eigentlich nur eine, die Backpackers Campsite.
So schlug ich dort meine Zelte auf und befreite meine Schuhe erst mal vom Matsch und mir die Stadt ein wenig näher anzuschauen. Das dauert aber auch nicht so lange, denn Oban ist nicht wirklich groß.
Tag 4
Man hatte mir unbedingt empfohlen, Ulva Island zu besuchen. Wenn ich schon mal da bin, warum nicht.
Die kleine Insel ist ökologisch wichtig, weil dort vor der Jahrtausendwende alle Ratten beseitigt wurden, die Insel somit „predator-free“ ist.
Dadurch konnten auf der Insel viele Vogelarten angesiedelt werden.
Für 20 Dollar gibt es eine kleine Fähre, die einen hin und wieder zurück bringt.
Und so verließ ich Steward Island, um eine noch kleine Insel zu besuchen, Ulva Island.
Einige kleine Wanderwege führen rund um die Insel und gewähren dem Hobby Ornithologen eine wunderbaren Einblick in die dort ansässige Vogelwelt.
Erst mal Mittagspause machen mit meinem neuen Freund…
…und weiter geht es mit der Erforschung der Insel.
4 Stunden später holt einen die Fähre wieder ab und bringt einen nach Oban zurück.
Für mich ging es von der kleinen Fähre auf die große, die mich in Richtung Bluff zurück brachte.