El Choro Trek (Camino del Inca)
Als ich das erste Mal den El Choro Trek erfolgreich absolviert hatte musste ich leider feststellen, dass meine Kamera der Meinung war, den Geist aufzugeben.
So stand ich nach 3 Tagen des Wanderns ohne Bilder da.
Aber was sollte ich dann in dem Blog schreiben? Ein Blogeintrag ohne Bilder?
Nein! Da blieb nichts anderes übrig, als den Trek halt noch mal zu laufen und dieses Mal mit funktionierender Kamera.
Der El Choro Trek war früher Teil eines Transportweg der Inka, um Essen in die höheren Städte zu transportieren. Obwohl man sich schon fragen muss, was sich der Architekt des Pfades dabei gedacht hat, ihn so anzulegen.
Man kann die 54km sehr gut in 3 Tagen bewältigen.
Zum Startpunkt des Treks, La Cumbre, von wo auch die Death Rode Fahrradtouren starten, kommt man relativ unkompliziert. Von der Busstation Terminal Provisional Minasa – Yungas, Villa Fatima fahren Collectivos in Richtung Coroico und die schmeißen euch einfach am Startpunkt raus. Bei der ersten Wanderung kostete mich die Fahrt 30 BS, jetzt bei der zweiten nur 20 BS.
Kartenmaterial zum Trek gibt es in LaPaz, bei der Touristeninformation oder an der Ranger Station am Startpunkt des Treks, wo ihr euch auch gleich registrieren könnt als El Choro Trekker.
Wobei ich die Karte von der Ranger Station bevorzugte, die Zeiten die dort angegeben sind waren recht genau.
Außerdem heißt es immer, das der El Choro Trek immer nur abwärts geht. Also das kann ich so nicht unterschreiben. Für den Anfang mag das stimmen und auch für das Ende, aber dazwischen ist es ein auf und ab.
Tag 1: Von La Cumbre nach Challapampa (ca. 8 Stunden)
Von LaPaz brachte mich das Collectivo nach La Cumbre, mal wieder.
An der Ranger Stationen hieß es wieder, sich registrieren und dann konnte es losgehen.
La Cumbre liegt auf 4670m und als erstes ist ein Anstieg von 200 Metern zu bewältigen zum Pass Abra Chucura, der auf 4870m liegt.
Ein kleiner Steinhaufen marktiert die höchste Stelle des Treks.
Von diesem Punkt aus geht es jetzt 2000 Meter abwärts mit atemberaubenden Panoramabilder des Altiplano. Da freuen sich die Knie so richtig.
Nach dem ersten Teilabstieg lege ich erstmal eine Pause ein, in Samanan Pampa.
Hier gibt es einen kleinen Kiosk und außerdem darf man sich hier gleich in das nächste Trail Buch eintragen, das man den Pass überlebt hat. Viele Wanderer sind nicht unterwegs, es ist Regenzeit. 2-3 pro Tag kann ich laut Buch erkennen.
Nachdem sich die Knie wieder einigermaßen erholt haben kann es weitergehen.
Nach gut zwei Stunden kommt das Dorf nächste Dorf in Sicht, Chucura. Hier darf man sich noch einmal registrieren und 20 BS Wegzoll entrichten.
Aber da das nicht mein heutiges Tagesziel sein sollte ging es weiter, immer weiter bergab.
Bis dann nach guten 8 Stunden endlich mein Ziel erreicht hatte, Challapampa.
Hier kann man für 15BS übernachten.
Hier gibt es neben einen Campingplatz auch einen kleinen Kiosk, in dem man Cola und ähnliches käuflich erwerben kann. Natürlich etwas teurer als in LaPaz.
Ich schlug erstmal mein Zelt auf und kochte meine berühmt berüchtigten Instand Nudeln, die mich auf jeden Trek begleiten.
Tag 2: Von Challapampa nach Bella Vista (ca. 8 Stunden)
Früh am morgen, wie üblich bei mir ging es los.
Der Weg heute gestaltete sich als sehr grün und sehr nebelig. Die Wolken hingen tief und versperrten leider öfters die wunderschöne Aussicht.
Da es hier in der Einöde keine offiziellen Friedhöfe gibt bestatten die Bewohner ihre Verstorbenen oft am Wegesrand.
So führt er mit ständigen Auf und Abstiegen durch den grünen Regenwald und überquert ab und zu den Fluss, die Wasserquelle für den Trek.
Dabei muss man schon sagen, das einige der Brücken schon bessere Zeiten gesehen haben und nicht deutschen Sicherheitsstandards entsprechen.
Je tiefer man kommt umso mehr hat man von der Aussicht, da man so langsam unter die Wolkendecke kommt.
Auf dem Weg von Challapampa kommt man an mehreren Campingmöglichkeiten vorbei.
Es geht den Berg rauf und den Berg runter.
Die schönste Campmöglichkeit ist Buena Vista ist, 4 Stunden entfernt von Challapampa, die mit einer schönen Aussicht lockt und Duschen. Danach folgt San Francisco, 2 Stunden nach Buena Vista. Auch ganz nett und ganz zum Schluss Bella Vista, wiederum 2 Stunden nach San Francisco, was mein Ziel für heute war. Wobei an Bella Vista noch gearbeitet wird und das Wasser aus der Wassertonne kommt. Dafür kostet es auch nur 10BS
Bei meinen ersten Besuch war hier keiner anzutreffen, so das es kostenlos war.
Nur dieses Mal kam im halbdunkel noch eine dunkle Gestalt vorbei, was schon ein bisschen unheimlich war. Man liegt schön wunderbar im Zelt, kuschelt sich in den Schlafsack ein und plötzlich hört man eine Tonne umfallen, danach eine Schaufel und eine schwaches Licht zeichnet sich vom inneren des Zeltes ab. Ja, ich sollte weniger Horrorfilme schauen.
Womit Bella Vista aufwarten kann ist eine immer miauende Katze, die wirklich niemals Ruhe gibt und sich auf Streicheleinheiten und etwas Essen freut.
Tag 3: Von Bella Vista nach Chairo (ca. 5 Stunden)
Heute stand der kürzeste Tag auf dem Programm, da ich in den letzten beiden Tagen ja schon sehr fleißig war.
Das Wetter war leider immer noch nicht auf meiner Seite.
Der Weg führt dabei weiter durch den Regenwald, in dem sich manchmal einige Bewohner in den Weg stellen.
Ab und zu gewährt der Weg einige wunderschöne Aussichten in das Tal.
Gut eine Stunde nach Bella Vista erreicht man einen kleinen Infostand, von wo ein kleiner 15km langer Wanderweg abbiegt. Wer also Lust und Zeit hat.
Kurz danach erreicht man schon Sandillani, die letzte Campsite auf dem El Choro Trek. Hier gibt es einen Viewpoint, an dem man auch campen kann um die Aussicht zu genießen.
Von hier führt der Weg nach Chairo wirklich nur noch bergab. Ab und zu wären für den Weg Nebelscheinwerfer gar nicht schlecht gewesen.
Zum Glück besserte sich das Wetter dann doch noch ein wenig.
Und am Ende des Treks, in Chairo angekommen, kam dann auch wirklich noch mal die Sonne raus.
Hier wartet schon ein Collectivo auf den erschöpften Wandersmann.
Ich weiß zwar nicht ob es jeden Tag fährt aber ich war an einem Sonntag in Chairo und an einem Freitag und jedes Mal fuhr um 14.00 Uhr ein Collectivo nach LaPaz.
Der Preis lag beim ersten Mal bei 40 BS und bei der zweiten Fahrt bei 35BS.
Wobei das Collectivo eher später als früher abfährt.